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Zieselieren

Angleichung an das Original des Bildhauers.

Dem Guss folgt dann das Ziselieren zur weitestgehenden Angleichung des gegossenen Objekts an das Original des Bildhauers. Der Ziseleur hat die Aufgabe, einzeln gegossene Teile durch Verzapfen, Verschrauben oder Löten zusammenzusetzen und die Gussnähte in ständiger Korrespondenz mit dem Originalmodell zu bearbeiten sowie technisch bedingte Oberflächenteile (Öffnungen der herausgenommenen Kernstützen) zu schließen. Dazu bedient sich der Ziseleur verschiedener Spezialwerkzeuge, wie Punzen, Riffelfeilen und Spezialmeißel, mit denen er die entsprechenden Metalloberflächen nachmodelliert.


Nachdem das Modell in Bronze gegossen ist, beginnt die Arbeit des Gussputzers. Er muss den Bronzeguss vom anhaftenden Sand befreien, die Eingusskanäle abtrennen und damit den Guss zum Ziselieren vorbereiten. Wurden bis dahin einzelne Qualitätskennziffern nicht eingehalten, so kann das schwerwiegende Folgen für den Prozess des Ziselierens haben. Entweder war der Guss dann Ausschuss oder das Guss-Stück ist mit hohem Aufwand nachzubessern. Es treten aber natürlich immer Gussfehler auf, die kaum beeinflussbar sind. Es gibt eine Reihe von Anforderungen an die Qualität, die vom Ziseleur eingehalten werden müssen.


Der Ziseleur hat die Aufgabe, die durch Gussfehler sowie aus formtechnischen Gründen entstandenen Abweichungen vom Original (dem Modell) zu beseitigen und somit eine hohe Qualität des Bronzegusses zu gewährleisten. Grundsätzlich werden Arbeiten, für die eine bestimmte Qualifikation erforderlich ist, nur von Mitarbeitern mit nachgewiesener Qualifikation ausgeführt.

Zudem müssen sich Werkzeuge und Maschinen in einem einwandfreien Zustand befinden. Nur so wird die erforderliche Be- und Verarbeitungsgenauigkeit sowie Sauberkeit der gefertigten Arbeit möglich. Die Arbeitsgänge laufen wie folgt ab: Entfernung der Gussnähte.

Qualitätsanforderung:

  • a) saubere Meißelarbeit
  • b) exakte Führung der Schleifmaschinen
  • c) gute Feilarbeit.

Bei Nichtbeachten

Zerstörung der angrenzenden Struktur und Modulation.

Folge: zusätzliche Mehrarbeit durch Nachmodellierung. Nacharbeiten der gemeißelten und geschliffenen Stellen.
Forderung: Die Punzen (Ziseliermeißel) müssen entsprechende Kopfform besitzen und eine entsprechende Struktur aufweisen. Die durch die Kernlagen sowie durch Gussfehler entstandenen Löcher oder durch versetzte Nahtstellen entstandenen Abweichungen vom Modell werden geschweißt. Eine genaue Rekonstruktion der Modulation hängt im Besonderen von einer guten Schweißarbeit ab. Besondere Aufmerksamkeit ist der Zusammensetzung der vom Modell abgetrennten Teile zu widmen. In sehr komplizierten Fällen wird der Bildhauer hinzugezogen.


Künstlerisches Einfühlungsvermögen und ein gutes Auge verbunden mit einer guten handwerklichen Fähigkeit sind Voraussetzungen, um als Ziseleur einer hohen Qualitätsanforderung gerecht zu werden. Da der Bildhauer Wochen, Monate oder auch Jahre an einer Plastik arbeitet, ist es zu verstehen, dass er großen Wert auf einen detailgetreuen Bronzeguss legt.


Abschließend erhält die Bronzeplastik – oft unter Hinzunahme von Wärme – eine chemische Behandlung. Dadurch wird neben der gewünschten Farbgebung ein künstlerisches Altern erreicht. Man spricht von einer künstlich erzeugten Patina (Edelrost). Dabei entsteht auch eine gewisse Schutzschicht gegen Umwelteinflüsse, die mit Hilfe einer zusätzlich aufgetragenen Wachsschicht verstärkt werden kann. Weiterlesen>> Patinieren.